Selbstschädigende Persönlichkeit

Aufopfernder Persönlichkeitsstil

  • Großzügigkeit; gibt, ohne zu warten, bis er gefragt wird
  • ausgesprochen bis übermäßig hilfsbereit
  • nicht ehrgeizig; ist mit zweitem oder auch letzten Platz zufrieden
  • konkurriert nicht mit anderen; stellt sich lieber hinten an
  • rücksichtsvoll
  • ethisch, ehrlich, vertrauenswürdig
  • urteilt nicht; toleriert die Schwächen anderer; tadelt nicht
  • prahlt nicht; ist nicht stolz
  • steht nicht gern im Mittelpunkt; mag kein Rampenlicht u. nicht zu viel Aufmerksamkeit
  • hohe Toleranz für Unannehmlichkeiten; kann lange leiden
  • oft eher naiv und unschuldig
  • besteht darauf, Mühen und Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen, um anderen zu helfen
  • blind gegenüber der Tatsache, daß manche Menschen seine Hilfe gar nicht wollen
  • erscheint manchmal streng, steif und zugeknöpft, oft sehr ernst
  • kann nur heimlich etwas für sich selber tun, es dann aber auch genießen
  • haßt es, andere um einen Gefallen bitten zu müßen
  • bedrückendes Gefühl der endlosen, unerfüllbaren Verpflichtung anderen gegenüber
  • kann schlecht delegieren

Streßursachen:

  • selbstauferlegte Überforderung beim Aufopfern für andere
  • wenn andere die aufopfernde Leistung nicht anerkennen und würdigen

Streßreaktionen:

  • Motivation durch weitere Aufopferung

wichtigste Lebensbereiche:

  • Beziehungen

günstige Berufe:

  • Ghostwriter
  • Sekretär_in
  • Bedienste_ter

Günstige Partner:

  • alle außer den unter „ungünstig“ aufgeführten

Ungünstige Partner:

  • Abenteuerlicher Persönlichkeitsstil
  • aggressiver Persönlichkeitsstil

Ursachen / Dynamik

  • körperlicher, sexueller o. psychischer Mißbrauch in der Kindheit
  • Mißbrauch eines Elternteils
  • oft weitere nahe Bezugspersonen mit Selbstschädigender Persönlichkeitsstörung

Selbstschädigende Persönlichkeitsstörung

nach DSM-III-R:

Durchgängiges Muster der Vermeidung von Erfolg und Vergnügen durch selbstsabotierendes Verhalten; ständiges inneres Bedürfnis, zu versagen und sich anderen unterzuordnen

  • Hingezogensein zu Situationen oder Personen, die zum Leiden, zu Enttäuschung, Versagen oder schlechter Behandlung führen
  • Zurückweisen oder Sabotieren von Hilfsangeboten
  • reagiert auf positive persönliche Ereignisse o. Erfolge mit Depression, Schuldgefühlen o. schmerzerzeugendem Verhalten / Erzeugen von Unfällen
  • erzeugt ärgerliche o. zurückweisende Reaktionen bei anderen und fühlt sich dann verletzt o. erniedrigt
  • weißt Gelegenheiten zu angenehmen Aktivitäten zurück
  • leugnet, daß etwas Freude bereitet hat
  • versagt trotz grundsätzlicher Fähigkeit bei der Bewältigung wichtiger Aufgaben
  • zeigt Desinteresse an Personen, die ihn gut behandeln
  • kann für einen Menschen, der ihn liebt, nichts empfinden
  • erträgt es nicht, verwöhnt zu werden (auch sexuell)
  • läßt sich gerne ausnutzen o. ausbeuten (auch sexuell), klammert sich an Menschen, die ihm schaden o. ihn erniedrigen
  • engagiert sich in exzessiver Selbstaufopferung, auch ohne darum gebeten zu werden
  • weiß nicht, daß er sich selbstzerstörerisch verhält
  • jammert gerne und erzeugt bei anderen Schuldgefühle, ohne deren Hilfsangebote anzunehmen

Therapie

  • Psychodynamische Therapie, Psychoanalyse, ggf. kurzfristige Verhaltenstherapie

Risiken

  • oft Komorbidität mit anderen Persönlichkeitsstörungen (Borderline, Abhängige PKS, Passiv-aggressive PKS, Zwanghafte PKS, Selbstunsicher PKS)
  • Depression, Suizid
  • Risiko für Mißbrauch als Erwachsener